Die Geschichte des Hofes Blankenhagen Nr. 52

 

Everd Heinrich Strothotte *06.04.1732 erhält um 1765 die Genehmigung vom Fürstenhause in Rheda auf dem freien Gelände nordwestlich des Hofes Blankenhagen Nr.41 in der Größe

von ca. 28 Morgen einen neuen Hof zu errichten. Begrenzt wird dieses Gelände im Südwesten vom Hof Loerpabel in Pavenstädt Nr. 13 und im Nordosten vom Hof Benkert in

Blankenhagen Nr. 6. Der Hof bekam den Namen Rosenbaum.  Am 01. März 1769 wurden laut Leibeigentumsbuch 59 IV der erste Weinkauf(Steuern) bezahlt. Also war zu diesem

Zeitpunkt das Gebäude fertiggestellt.

 

Seine Eltern waren Handelsleute und wohnten auf dem Hof Gronebaum in Pavenstädt Nr. 22. Der Vater Jacob Strothotte * 17.02.1704 war Sohn von Otto Strothotte * um 1669 auf dem

Hof Strothotte vor dem Dorfe in Blankenhagen Nr. 41. Die Mutter war Anna Catharina Schüttenforth freigeboren in Halle i. Westfalen.

Everd Heinrich Strothotte heiratete am 16.03.1755 Cathrina Margaretha Johannwiedey * 1727 in Nordhorn Nr.22. In dieser Ehe werden 4 Kinder geboren. Sie stirbt am 21.05.1766.

Im Kirchenbuch des Jahres 1759, lfd.-Nr. 150(Todeseintragung seines Sohnes Jacob) wird Ewerd Henrich Strothotte als Heuerling bei Loerpavel erwähnt. Schon am 24.08.1766 heiratet er

Maria Agnesa Hunke *1724 vom Hof Blankenhagen Nr. 25. Aus dieser Ehe gehen 5 Kinder hervor.

 

Das Haupthaus war mit einer Gräfte umgeben, darum wurde der Besitzer auch Diekeverd genannt. Die Fläche in der Gräfte war ca. 6 Morgen groß. Es wurde eine Gartenwirtschaft

betrieben. Im Garten befand sich ein Pavillon und eine Kegelbahn. Einige Kegler-Kugeln hat der Schreiber selbst noch gesehen, sie lagen im Dachgeschoss der Remise, die 1958

abgebrochen wurde. In der Gräfte wurde Fischzucht betrieben, u.a. Karpfen. Heuerling auf dem Hofe ist zu der Zeit Johann Henrich Strothotte *1767 in Blankenhagen Nr.41, ein Sohn

vom Vetter 2.Grades des Colons, und wohnt im Heuerlinghaus(Nr.52a).

 

Everd Henrich Strothotte, Colon Rosenbaum stirbt am 31.05.1793 und seine Witwe Maria Agnesa Hunke, Colona Rosenbaum am 12.12.1800.

 

Nachfolger wird der Sohn Peter Friedrich Rosenbaum * 09.10.1770. Als er kränklich wird und noch unverheiratet ist, wird der Hof verpachtet an den bisherigen Heuerling

Johann Henrich Strothotte *1767. Peter Friedrich Rosenbaum zieht auf dem Hof Blankenhagen Nr.41 und stirbt dort am 06.08.1843. Um 1825 geht der Hof in das Eigentum

der Familie des Bürgermeisters Tegeler über. Zur Familie Tegeler standen schon vorher wirtschaftliche Beziehungen, denn der Pavillon gehörte der Frau Johanna Friederike

Wilke geb. Tegeler. Die Familie Wilke betrieb im Dorfe eine Brennerei. Zum Hof gehörte jetzt auch der Güthmers-Kamp und -Garten in Größe von ca. 5 Morgen.

Das Pachtverhältnis blieb bestehen.

 

Am 14.11.1831 erteilt die Witwe Johanne Tegeler geb. Sälzer dem Bürgermeister Haege die Vollmacht die Besitzung aufzuteilen und zu verkaufen (1.).

 

Das Haupthaus(Nr.52) mit Gräfte und ca. 6 Morgen kaufen die Söhne des Pächters Moritz und Cord Strothotte.

Das Heuerlingshaus erwirbt die Witwe Wilke, später erwirbt der Zimmermann Johann Friedrich Bregenstroth  *1805 den Kotten. Der Vater Johann Christian Bregenstroth *1774

war Heuerling beim Colon Rosenbaum.

Auf dem Kamp, den der Gastwirt Stock erwarb, errichtete Heinrich Friedrich Wilhelm Ramforth *1851 einen neuen Hof und wurde Stockskämper genannt. Durch den Bau der

Straße nach Marienfeld, die mittendurchs Hofgelände führte, wurden die westlich der Straße liegenden Flächen (Königskamp, Buschmannskamp, Köckerskamp u. Köckerswiese)

der Bauerschaft Pavenstädt zugeschlagen, Bregenstroth bekam die Nr. 37 und Ramforth bekam die Nr. 47 in Pavenstädt.

 

Der Kaufvertrag mit Moritz Henrich Strothotte *1796 wird am 07.12.1831 geschlossen(2.).

Moritz Henrich Strothotte war verheiratet seit dem 9. April 1832 mit Margareta Catharina Bombeck gen. Diekenkühler * 1799 in Rheda. Die Ehe blieb kinderlos.

In einen späteren Auseinandersetzungs-Vertrag aus dem Jahre 1863 mit seinem Bruder Cord Henrich Strothotte *1801 geht der Hof in das Allein-Eigentum von

Cord Henrich über(3.). Cord Henrich Strothotte heiratet am 5. Mai 1845 Johanna Christina Bischoff * 1820 in Sundern.

 

Am 2. Februar 1839 wird die Stätte aus dem Obereigentum (vorher Leibeigentum) des Fürsten in Rheda entlassen. Als Entschädigung wird am 19. September 1844 eine jährliche

Rente von 6 Thaler, 6 Silbergroschen und 2 Pfennige festgesetzt, zu zahlen bis 1884 an das Fürstlich Bentheim-Tecklenburgische Gut in Rheda (Hypothekenschein Nr. 17).

 

Nach Zahlung der letzten Rate wird diese Verbindlichkeit am 18. Juli 1884 im Grundbuch  Blankenhagen Band III, Blatt 18 gelöscht.

 

Am 4. November 1840 verkauft der Frachtfahrer Gottlieb Lienenkamp den Königskamp Flur 2, Parzelle 48, in Größe von 2 Morg. 158 Ruth. Die östliche Hälfte für 150 Thaler

an Heinrich Wilhelm Holliet, Colon Gronebaum und die westliche Hälfte für 150 Thaler an Cord Henrich Strothotte.

 

Am 30. August 1857 kauft  Cord Henrich Strothotte vom Colon Poggengerd aus der Eikelkamps Heide eine Fläche in Größe von 36 Fuß zur Grenzbegradigung.

 

Am 16. Mai 1860 kauft Cord Henrich Strothotte vom Kaufmann Wilhelm Strenger, Eigentümer des Colonat Benkert in Blankenhagen Nr. 6, einen Teil des Eikelskamp in Größe

von 2 Morg. 58 R. 10 F., in Flur 5, Parzelle 285/81, der Kaufpreis beträgt 313 Thaler, 18 Silbergroschen.

 

Am 9. Mai 1870 kauft Cord Henrich Strothotte vom Weichensteller Heinrich Nottbrock aus Blankenhagen einen weiteren Teil des Eikelskamp in Größe von 1 Morg. in der Flur 5,

Parzelle 362/81 für  55 Thaler. Heinrich Nottbrock hatte diese Parzelle zuvor vom Colonat Benkert erworben.

 

Durch Übergabe-Vertrag vom 6. April 1875 (4.) übergibt die Witwe Cord Henrich Strothotte, Johanne Christine geb. Bischoff den Hof an ihren Sohn Henrich Moritz Strothotte * 1851,

dieser heiratet  am 15.05.1877 Luise Marie Wilhelmie Kleine-Brökamp * 1849 in Oesterweg.

 

Am 23. Oktober 1885 kauft Henrich Moritz Strothotte vom Kaufmann W. Dewert in Dissen aus dem Colonat Oblau in Blankenhagen Nr. 19 eine Wiese, den sogenannten Tiefenkrümpel

und den davor liegenden Acker, Gesammtgröße ca. 7 Morg. für 1100 Mark.

 

Am 27.04.1894 verstirbt Heinrich Moritz Strothotte. Danach zieht seine Mutter Johanna Christina geb. Bischoff zu ihrem Sohn Carl Friedrich in Blankenhagen Nr. 69. Für die

Erbauseinandersetzung wird ein Teil des Königskamp an Friedrich Ludwig Tönsmann verkauft.

Seine Witwe, Louise Marie Wilhemine geb. Kleine-Brökamp bewirtschaftet mit ihren Kindern den Hof weiter.

 

Vor 1905 wird vom Colon Gerhard Reilmann in Pavenstädt Nr. 4 das Flurstück 195/113(Holzheide) der Flur 2 in der Größe von 3 Morg. erworben. Dieses Grundstück wurde urbar gemacht,

erst als Acker, dann als Wiese genutzt.

 

Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts wird mit der Verfüllung der Gräfte begonnen, abgeschlossen wurde diese Maßnahme nach 1920.

 

Schon vor 1909 wurde die erzeugte Milch in der Stadt an den Verbraucher verkauft, hieraus entwickelte sich vor dem 2. Weltkrieg durch die Einführung der

Reichsmilchmarktordnung der gewerbliche Milchhandel.

 

Am 22.04.1921 wird durch Übergabevertrag August Karl Strothotte * 1884 Eigentümer des Hofes. Die Übertragsgeberin Louise Strothotte geb. Brökamp

behält sich jedoch die Nutznießung und Verwaltung bis zu ihrem Lebensende vor.  Sie verstarb am 06.Januar 1929.

August Karl Strothotte heiratet 1930 Friederike Charlotte Wilhelmine Hartke * 1899 in Holtfeld.

 

 

 

 

Im Kriegsjahr 1917 von links: Louise Strothotte geb. Kleine-Brökamp *1849, Anna Str. *1889, Anna Str. *1915,

Frieda Str. *1910. Lieselotte Str. *1914, Hilde Str. *1912, Anna Str. geb. Kleinebecker *1888, Erich Str. *1908

 

 

 

 

 

Das Hofgebäude im Jahre 1935

 

 

08.11.2009/W.S.

 

 

 

 

1.       Vollmachr 14.11.1831

2.       Kaufvertrag 07.12.1831

3.       Vertrag  17.03.1863

4.       Übergabevertrag 06.04.1875